Das 21. Jahrhundert ist von einem umfassenden Wandel gekennzeichnet, der Gesellschaften weltweit und Deutschland im speziellen verändert. Niemand kann sich diesen Veränderungen entziehen und wer sich mit Prepping und Krisenvorsorge nicht nur auf einer oberflächlichen Ebene beschäftigt, sollte diese globalen Megatrends und ihre Auswirkungen auf die allgemeine Gefahrenlage in Deutschland und Europa durchdacht und auch gefühlt haben.

In diesem Text möchte ich versuchen, eine Einordnung und Bewertung der Gefahren- und Sicherheitslage aus Prepping-Perspektive vorzunehmen. Nicht in diesem Artikel besprochen werden Ableitungen, spezifische Strategien oder Handlungsempfehlungen, die sich für den Einzelnen daraus ergeben können oder vielleicht sollten.

(Alle Quellen findet ihr unter dem Artikel)

Blackout, Klimawandel, Pandemien - Globale Megatrends und ihre aUSWIRKUNG AUF DIe sicherheitslage in Deutschland und EUropa


1. Globalisierung

Globalisierung ist kein neues Phänomen, sondern ist aus den Strukturen des Kolonialismus und den Zeiten der Industrialisierung gewachsen, Der Begriff ist eng mit wirtschaftlicher Entwicklung verknüpft und weist typische Merkmale auf:

  • Kapitalorientiertes Denken und Handeln

  • Vorrangstellung von marktwirtschaftlichen Interessen vor nicht-profitorientierten Werten

  • Liberalisierung, Privatisierung und Deregulierung der Märkte

  • Machtkonzentration innerhalb multinationaler Konzerne bei gleichzeitigem Machtverlust der Nationalstaaten

  • Steigerung des globalen Warenflusses, Gütertransport über weite Distanzen

  • Zunahme der allgemeinen Mobilität

  • Zuwachs an Kommunikation, intensiver Austausch von Information und Wissen

  • Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer, Anstieg der Arbeitsmigration

  • Höchste Vernetzung der Akteure, wechselseitige Abhängigkeit und Gefahr der Entstehung von Dominoeffekten in Krisen

  • Ausschluss der Entwicklungsländer vom Globalisierungsprozess und starke Ungleichverteilung globaler Ressourcen

Prepping und Krisenvorsorge: Globalisierung als treibender Megatrend führt zu einer veränderten Gefahrenlage in Deutschland


1.1. Krankheitserreger, Seuchen und Pandemien

Der zunehmende Warentransport - häufig über große Landstriche oder ganze Kontinente hinweg - begünstigt, dass sich Krankheitserreger innerhalb kürzester Zeit über große Distanzen hinweg ausbreiten können. Infektionskrankheiten (man denke an die globalen Auswirkungen von Corona) können sich schneller als je zuvor zu einer Epidemie oder Pandemie ausweiten. Die stetig zunehmende Mobilität, ausgedehnte Pendlerbewegungen und Migrationsströme von Arbeitswilligen in oder aus Niedriglohn- und Schwellenländern mit niedrigen hygienischen oder medizinischen Standards tun ihr Übriges.

Spätestens seit den Coronajahren wissen wir, dass Epidemien oder sogar erdübergreifende Seuchen (oder deren politische Folgen) in keiner Weise unwahrscheinliche Szenarien sind. Man stelle sich beispielsweise einen multiresistenten Erreger mit der Gefährlichkeit eines Grippevirus vor (als Vergleich: 1918 bis 1920 starben etwa 2 % der Weltbevölkerung an der Spanischen Grippe)[1], der über einen Großflughafen verbreitet wird. So stellt auch das BBK - neben chronischen Vergiftungen - biologische Gefahren, d.h. Epi- oder Pandemien, Zoonosen und neuartige Erregerresistenzen an die Spitze der aktuellen Bedrohungsliste.[2]

1.2. Infrastrukturen in privater Hand und die Folgen

Ein weiteres potenzielles Sicherheitsproblem ergibt sich aus der massiv vorangetriebenen Liberalisierungs- und Privatisierungspolitik der vergangenen Jahrzehnte. Infrastrukturen der Energieproduktion, der Wasser- und Abwasserwirtschaft oder des Gesundheitssystems - um nur einige zu nennen - befinden sich weitgehend in privater Hand und sind den Gesetzen des Marktes (Profit) unterworfen.

Es darf die Frage gestellt werden, ob es für einen Staat wirklich klug ist, für die Gesellschaft lebensnotwendige Infrastrukturen aus der Hand zu geben. Problematisch ist jedoch vor allem die Bedeutung der Privatisierungen für die allgemeine Sicherheit. Privatwirtschaftliche Unternehmen unterliegen in erster Linie dem Wettbewerb und Sicherheitsvorkehrungen kosten Geld - immens viel Geld. Auch wenn verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen existieren, besteht die Gefahr, dass Sicherheit von den Entscheidungsträgern wohl eher als notwendiges Übel gesehen wird, dass den Profit mindert.

Kernkraftwerk Fukushima (Picture alliance / dpa) - Tepco verzögerte Reparaturen über 16 Jahre lang und meldete Unfälle nicht

Dies kann zu einer gefährlichen Grundhaltung gegenüber gegebenenfalls notwendigen Schritten führen. Als Beispiel sei hier der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima genannt. „2002 wurde bekannt, dass Tepco 16 Jahr lang Unfälle nicht gemeldet und Reparaturen verzögert hatte. Die entsprechenden Berichte waren gefälscht worden. […] Anfang März 2011 wies die japanische Atomaufsichtsbehörde (NISA) Tepco erhebliche Mängel bei Inspektion und Wartung seiner Kernkraftwerke nach. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi waren insgesamt 33 Geräte und Maschinen seit elf Jahren nie sorgfältig kontrolliert worden“.[3]

Privatisierung trifft darüber hinaus auf ein strukturelles Problem des staatlichen Bevölkerungsschutzes. Um im Katastrophenfall ein länder- oder gar staatenübergreifendes Krisenmanagement zu gewährleisten, müssen zahlreiche Akteure miteinander vernetzt, koordiniert und gelenkt werden. Das dies in übergreifenden und extrem instabilen Lagen überhaupt möglich ist, wenn der Bevölkerungsschutz nicht in einer Hand liegt, wird selbst von einigen offiziellen Stellen bezweifelt.[4] Dies gilt umso mehr, wenn man in Betracht zieht, dass im Fall der Fälle eine enge Zusammenarbeit mit den Eigentümern oder Betreibern von - unter Umständen mehreren hunderten - Einrichtungen notwendig ist.

1.3. Kartelle, Migration und Import von Gewalt

Terroranschlag auf das Pentagon am 11. September 2001 mit nachhaltigen Folgen auf die globale Sicherheitslage

Auch kriminelle Vereinigungen wie Drogenkartelle, Waffen- und Menschenhändler, aber auch Söldner, Milizen und Terrorzellen arbeiten seit langem auf internationalem Parkett und nutzen die positiven Aspekte der freien Märkte für ihre Zwecke. Darüber hinaus sind der kontinuierliche Fluss an Flüchtlingen und Asylsuchenden gepaart mit einer nicht greifenden Migrationspolitik ein weites ungeklärtes Feld, deren Folgen uns in der Zukunft eher mehr als weniger beschäftigen werden. Der Import von Gewalt - in Form von Terroranschlägen, organisierter Kriminalität, Bandenbildung und religiös oder sozial motivierten Ausschreitungen, auch in Deutschland und seinen Nachbarländern - ist resultierend aus diesen Umständen kein unwahrscheinliches Szenario.

1.4. Umweltzerstörung, Rohstoffverknappung und Dominoeffekte

Last but not least ist der Prozess der Globalisierung auf engste Weise mit weiteren Veränderungen, wie massiven Umweltschäden und Klimaerwärmung, einer zunehmenden Rohstoffverknappung, und einer weiträumigen Abhängigkeit von Strom- und Informationstechnologie verknüpft. Hinzu kommt, dass in einem globalen, vernetzten System voller gegenseitiger Beeinflussung und Abhängigkeiten ein jedes Ungleichgewicht vorhersehbare und auch unvorhersehbare Dominoeffekten nach sich ziehen kann.

Konflikte, Krisen, Terrorismus und Organisierte Kriminalität als Folgen geopolitischer Veränderungen - Probmlemfälle für die Häusliche Krisenvorsorge

2. Geopolitische Veränderungen

2.1. Konflikte, Krisen und ABC Waffen

Seit dem Ende des kalten Krieges hat sich die Sicherheitsarchitektur in Europa grundlegend gewandelt. Auch wenn uns der Krieg in der Ukraine eines besseren belehrt hat, gingen Experten bis vor wenigen Jahren davon aus, dass die Kriegsgefahr in Deutschland als gering einzuschätzen ist und „großangelegte, infrastrukturzerstörende Bodenkampfhandlungen oder der gegenseitige Einsatz von Nuklearwaffen […] auch weiterhin kurz-, mittel- und langfristig auszuschließen bzw. hochgradig unwahrscheinlich“[5] sind.

Die Gefahr durch den Einsatz von Nuklearwaffen ist seit dem Russland-Ukraine Krieg gestiegen

Neben dieser offensichtlichen Fehleinschätzung, besteht jedoch darüber hinaus die Gefahr, dass spaltbares Material, chemische oder biologische Waffen aus dem Arsenal der ehemaligen Sowjetunion und anderer Ostblockstaaten in falsche Hände geraten oder bereits geraten sind und in den zentraleuropäischen Staaten in Terroranschlägen zum Einsatz kommen. „Das technische Wissen und die Bestandteile, die benötigt werden, um Massenvernichtungswaffen zu bauen, sind auf einem globalen schwarzen Markt ohne große Schwierigkeiten zu erwerben.“[6]

Ein Beispiel ist der Angriff der AUM Sekte mit dem chemischen Kampfstoff Sarin auf die Tokioter U-Bahn im Jahr 1995. Die hochtoxischen Dämpfe verbreiteten sich in den betroffenen U-Bahnen und ca. 15 U-Bahn-Stationen. Insgesamt starben bei dem Anschlag 13 Menschen, die Gesamtopferzahl wurde mit 6.252 Personen beziffert.[7] Die relativ geringe Anzahl der Toten ist zum einen der niedrigen Qualität des Sarins, zum anderen der effizienten Reaktion der japanischen Spezialisten zu verdanken. Nach wie vor ist unklar, wie die Sekte in den Besitz des Nervengases gelangte.

Wolfgang Schäuble warnte in seiner Funktion als Bundesinnenminister 2007 nach der Verhaftung von drei islamistischen Terrorverdächtigen vor Anschlägen mit Nuklearwaffen. „Viele Fachleute sind inzwischen überzeugt, dass es nur noch darum geht, wann solch ein Anschlag kommt, nicht mehr, ob. [Dies ist] die größte Sorge aller Sicherheitskräfte“.[8]

Die Entstehung weiterer Krisenherde in der Peripherie Europas ist in Zukunft nicht auszuschließen. Auch wenn auf deutschem Boden vielleicht keine direkten Kampfhandlungen zu erwarten sind, würde es doch Folgeerscheinungen geben, die uns als Gesellschaft unmittelbar betreffen. Hierzu zählen wirtschaftliche Einbußen, Nahrungs- und Rohstoffverknappung und Energieengpässe, wie wir bereits eindrücklich erleben konnten.

2.2. Asymmetrische Bedrohung, Terrorismus und organisierte Kriminalität

Neben dem Klimawandel stellen asymmetrische Bedrohungen die größten Veränderungen in den aktuellen Bedrohungsszenarien dar.[9] Unter asymmetrischen Bedrohung werden - in Abgrenzung von herkömmlichen Kriegen - militärische Auseinandersetzungen zwischen waffentechnisch, organisatorisch und strategisch stark ungleichen Kontrahenten verstanden.

Unterschieden werden:

  • Ethno-nationaler Terrorismus, der für regionale, separatistische Forderungen, Autonomierechte oder einen eigenen Staat kämpft

  • Sozialrevolutionärer Terrorismus, der für eine bestimmte Weltanschauung eintritt und eine politische oder gesellschaftliche Änderung anstrebt

  • Ideologisch-religiöser Terrorismus, der Religion oder Heilslehren missbräuchlich interpretiert und eine absolute Wahrheit oder einen Gottesstaat verwirklichen will

Während sich die beiden erstgenannten Motive in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt haben, ist der ideologisch-religiös motivierte Terrorismus in den letzten Jahren durch das Erstarken des Islamismus in den Vordergrund getreten.[10]

Gründe für die Entstehung von Terrorismus sind vielgestaltig: Grenzziehungen und der Aufbau von Nationalstaaten in den kritischen Regionen erfolgten historisch meist ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle oder historische Gegebenheiten. Im Vordergrund standen meist die politischen oder wirtschaftliche Interessen der Großmächte. Große Nationen waren für die Umsetzung eigener Interessen über lange Zeiträumer als Brandstifter tätig. Die neuentstandenen Staatsstrukturen wurden häufig nur durch totalitäre Strukturen (Diktaturen) aufrechterhalten.

Mit einer zunehmenden Destabilisierung der betroffenen Regionen in jüngerer Zeit, bedingt durch das Ende des kalten Krieges, durch die Fortschreitung des Globalisierungsprozesses (mit einhergehender Schwächung der Nationalstaaten) aber auch durch Putsche oder Revolutionen, Interventionen von außen und nicht zuletzt durch das Erstarken separatistischer Kräfte, kam es oder kommt es noch immer zum Zerfall der Machtstrukturen.

Die entstehenden Machtvakua werden nicht selten von Warlords oder neuen Despoten mit eigenen machtpolitischen Interessen, kriminellen Banden oder aber religiösen Radikalen gefüllt, die unabhängig von sozialem Status, Bildung und Lebensumständen „die eine Wahrheit“ verkünden und reichlich Abgrenzungsmöglichkeiten von Feinden und Ungläubigen bieten. Einmal an der Macht, werden die eigenen Ziele rücksichtslos, unmenschlich und mit aller Härte verfolgt.

Besondere Mittel und Taktiken der asymmetrischen Kriegsführung sind:

  • Angriff auf symbolträchtige Orte oder Gebäude

  • Bewusste Inkaufnahme hoher Opferzahlen

  • Provokation, Demoralisierung, Zermürbung als Kampfziele

  • Sprengvorrichtungen, Selbstmordattentate, Autobomben

  • Schmutzige Bomben, biologische und chemische Waffen

  • Intensive Nutzung der modernen Medien

Der Anschlag auf Charlie Hebdo war ein islamistisch motivierter Terroranschlag in Paris, der am 7. Januar 2015 auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo verübt wurde.

Die Bedrohung für den Westen durch den islamistischen Terrorismus im speziellen lässt sich auf die Grundsätze des Dschihad zurückführen, der einerseits die bewaffnete Verteidigung der vom Westen „besetzten“ Länder fordert und andererseits die ausgerufenen Feinde (westlich-christliche Staaten, den Staat Israel und „Handlanger“) durch Terroranschläge (Nadelstichtaktik) dazu zwingen will, den „Export“ von Werten und Verhaltensmuster zu beenden.[11] Die uneingeschränkte Unterstützung Deutschlands für die militärische Intervention in Palestina nach den Anschlägen der Hamas am 7. Oktober 2023 wird diesen Kräften weiter in die Hände spielen.

Es kann festgehalten werden, dass der Charakter kriegerischer Konflikte einer Wandlung unterliegt - weg von zwischenstaatlichen, hin zu asymmetrischen Konflikten. Die Protagonisten dieser Konflikte sind in erster Linie nicht mehr Regierungen, sondern vor allem Gruppen, die transnational um ideologisch-religiöse Motive kämpfen. Die traditionelle Trennung von innerer und äußerer Sicherheit ist aufgeweicht und die Handlungsfähigkeit der Nationalstaaten ist nachhaltig beeinträchtigt. Isolierte Maßnahmen wie Repression und militärische Bekämpfung haben sich als aussichtslos erwiesen.

Eine besondere Verknüpfung und Überschneidungen bestehen zwischen internationalem Terrorismus und der organisierten Kriminalität, welche einen hohen Professionalisierungsgrad besitzt. Organisierte Kriminalität gilt als Haupteinnahmequelle des Terrorismus und umfasst:

  • Drogenanbau und -handel

  • Entführungen, Menschenhandel, Schlepperwesen

  • Prostitution, Frauen- und Kinderhandel

  • Waffenhandel (konventionell aber auch ABC-Waffen)

  • Diebstahl, Wirtschaftskriminalität und Betrug

Mit Verweis auf die Terroranschläge am 11. September 2001 benennt das BBK einige Szenarien, die bis dahin als äußerst unwahrscheinlich galten, aufgrund der Arbeitsweise und Taktiken der asymmetrischen Kriegsführung nun jedoch nicht mehr als undenkbar betrachtet werden können[12]:

  • Störung der Regierungs- und Wirtschaftsfunktionen durch Beeinträchtigung von Computernetzwerken

  • Zerstörung von kritischen Infrastrukturen (Wasser, Strom) mit möglichen Spätfolgen wie Lebensmittelverknappung

  • Anschläge auf Regierungs- oder Verwaltungssitze

  • Anschläge auf den Bahnverkehr (mit Hunderten von Toten möglich)

  • Sprengung von Talsperren mit anschließender Überflutung weiter Gebiete

  • Anschläge auf vollbesetzte Sportstadien

  • Verbreitung von ABC-Gefahrstoffen in Luft oder Wasser

  • Anschläge auf Bauwerke oder Veranstaltungen mit großer symbolischer Bedeutung

2.3. Deutschland in der Welt: Zwischen humanitärer Hilfe, NATO und Ukrainekrieg

Deutschland hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten zunehmend außen-, sicherheitspolitisch und auch militärisch in verschiedenen Krisenregionen engagiert. Die deutschen Streitkräfte erfüllen damit ihren Auftrag: „die außenpolitische Handlungsfähigkeit zu sichern, einen Beitrag zur Stabilität im europäischen und globalen Rahmen zu leisten, die nationale Sicherheit und Verteidigung zu gewährleisten und zur Verteidigung der Verbündeten beizutragen.“[13]

Bundeswehr Auslandseinsätze, Stand 2023

Einige wichtige Einsätze der Bundeswehr sind bzw. waren:

  • seit 1999 Kosovo (KFOR)

  • seit 2001 Mittelmeerraum (Operation Active Endeavour)

  • seit 2002 Horn von Afrika (Operation Enduring Freedom)

  • seit 2002 Afghanistan (ISAF) unter NATO Kommando

  • seit 2004 Bosnien-Herzegowina (EUFOR)

  • seit 2005 Sudan (UNMIS)

  • seit 2006 Libanon (UNIFIL II)

  • seit 2008 Somalia (Operation Atalanta)

Ohne Zweifel ergibt sich hierdurch ein erhöhtes Risiko, das Deutschland „auch für politische oder religiöse fundamentalistische Extremisten verstärkt zu einem Objekt für gewalttätige Aktivitäten, Anschläge oder erpresserische Drohungen“[14] wird. Die Bevölkerung ist erheblichen Gefahren ausgesetzt, auch wenn die eigentlichen Krisenherde weit vom eigentlichen Staatsgebiet entfernt liegen.

Insbesondere die Positionierung der deutschen Bundesregierung gegenüber Russland hat das Potenzial, Deutschland in einen manifesten Krieg hineinzumanövrieren. Durch die NATO Mitgliedschaft, die Bündisverpflichtungen und die Unterstützung der Ukraine ist Deutschland 2024 nur wenige Schritte vom ersten Krieg seit dem zweiten Weltkrieg entfernt.

Gleichzeitig wurden die Streitkräfte im Zuge der Bundeswehrreform grundlegend umstrukturiert. Der Grundwehrdienst wurde ausgesetzt, Material und Personal und Reservistenanzahl stark reduziert. In Verbindung mit den zunehmenden Auslandsverpflichtungen, die materielle und menschliche Ressourcen binden, ist davon auszugehen, dass im Falle von Katastrophen oder Großschadensereignissen Amtshilfe nicht mehr in dem Umfang geleistet werden kann, wie dieses in der Vergangenheit der Fall war.

Urbanisierung und die Folgen für Urban Survival und Prepping - Veränderte Bedrohungslage und Sicherheitslage


3. Urbanisierung und die Sicherheitslage im Krisenfall

Verstädterung ist ein Prozess, der sich global beobachten lässt und umfassende ökologische, soziale und demographische Veränderungen nach sich zieht. „Im Jahr 2008 lebten weltweit erstmals in der Menschheitsgeschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen rechnet mit 5 Milliarden Städtern im Jahr 2030.“[15]

Deutschland ist eines der am dichtesten besiedelten Länder Europas und weist eine Bevölkerungsdichte von 230 Einwohnern pro km² auf. Etwa 80 % der Bevölkerung konzentriert sich auf einem Drittel der Gesamtfläche und ungefähr die Hälfte der Menschen leben in den großen Ballungsräumen. Der Verstädterungsgrad in Deutschland liegt somit erheblich über dem weltweiten Durchschnitt. Deutschland besitzt elf Metropolregionen, in denen 44,3 Mio. Einwohner leben. Die Bevölkerungsdichte ist entlang der großen Flüsse besonders hoch.

3.1. Gefahren- und Sicherheitslage im Krisenfall

Welche Folgen die Urbanisierung im Allgemeinen hat, soll hier nicht besprochen werden. Allerdings sind einige Aussagen im Zusammenhang mit einer Veränderung der Bedrohungslage von großem Interesse:

  • Eine hohe Bevölkerungskonzentration führt zu erhöhten Opferzahlen im Falle von natürlichen und technischen Katastrophen oder Anschlägen

  • Städte und Ballungszentren sind deutlich stärker als rurale Gebiete abhängig von den kritischen Infrastrukturen (Strom, Kommunikationsnetze etc.)

  • Die Wasser- und Nahrungsversorgung der Stadtbevölkerung ist von einem funktionierenden Transportwesen abhängig, welches im Katastrophenfall besonders anfällig ist

  • Der Selbstversorgungsgrad in urbanen Zonen ist gering ausgeprägt, die Einwohner sind von einer eigenen Vorratshaltung entwöhnt

3.2. Demographische Veränderungen: Überalterung und Vulnerabilität

Eng mit der Urbanisierung (aber auch anderen Faktoren) gekoppelt ist der demographische Wandel, der sich besonders durch eine Überalterung bemerkbar macht. Erstaunlicherweise weisen besonders die Städte einen großen Anteil an Alten auf, während die Bevölkerung in ländlichen Gebieten insgesamt jünger ist.[16]

Im Jahre 2005 lebten in Deutschland fast genauso viele Neugeborene wie 60-Jährige. Prognosen für das Jahr 2050 gehen davon aus, dass es zu diesem Zeitpunkt doppelt so viele 60-Jährige wie Neugeborene sind. Befinden sich gegenwärtig etwa 50 Mio. Personen im Erwerbsalter, sagt die Prognose eine Abnahme der im Berufsleben stehenden Menschen von bis zu 30 % voraus. Gleichzeitig werden jedoch die Brand- und Unfallrisiken auf dem gleichen Niveau bleiben und die Anzahl der Naturkatastrophen bedingt durch den Klimawandel tendenziell eher zunehmen.

Eng gekoppelt mit dem demographischen Wandel ist die Anfälligkeit bzw. Verletzlichkeit (Vulnerabilität) bestimmter Personengruppen, die in Notsituationen, Krisen oder Katastrophenlagen besondere Aufmerksamkeit oder Hilfe benötigen: Kinder und Jugendliche, Alte, Kranke und Verletzte sowie Pendler.

Besonders Vulnerable Gruppen in Krisen, Notsituationen und Katastrophenlagen: Kinder und Jugendliche, Alte, Kranke und Verletzte, Pendler


4. Blackout und unsere Abhängigkeit von Strom- und Datennetz

Kaum etwas durchdringt unseren Alltag so stark, wie die Medien und Technologien, die seit dem Beginn des Informationszeitalters mehr und mehr unser Leben bestimmen. Es gibt heute eigentlich kaum noch Lebensbereiche, die nicht in irgendeiner Form von Computern, künstlicher Intelligenz und elektronischen Einheiten, Kommunikationsmedien und allen Arten von stromabhängigen Bauteilen gesteuert, aufrechterhalten und kontrolliert werden.

Es besteht eine starke Co-Abhängigkeit der Bereiche Stromversorgung und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Beide sind aufs Engste miteinander verflochten und bedingen sich gegenseitig - ein Ausfall des einen Sektors, zieht zwangsläufig den Ausfall des anderen Sektors nach sich. Bei Störung werden in der Folge auch alle anderen Infrastrukturen betroffen.

Einige Beispiele für den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT):

  • Telefonie, Internet, Fernsehen

  • Fahrzeugelektronik, ABS, Navigation

  • Energie- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

  • Verkehrsleitsysteme, Ampeln, Straßenbahn

  • Versorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen

  • Warenlogistik und Versorgung von Lebensmittelfilialen

Die Durchdringung des Alltags ist so universal und wir sind so stark an Vorzüge und Bequemlichkeiten adaptiert, dass wir uns nur noch sehr schwer ausmalen können, wie einige Tage ohne Strom und Datenfluss praktisch aussehen würden. Hinzu kommt, dass Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige kritische, meist kurze Ausfälle erlebt hat und wir uns in einer Blase von Scheinsicherheit bewegen. Eine Blase die allerdings jederzeit platzen kann.

Dass solche Szenarien durchaus realistisch sind, zeigen einige schwere europaweite Blackouts, die in den vergangen Jahre auftraten:

  • 28. September 2003 - Italien, Schweiz

  • 25. November 2005 - Münsterland (mehrere Tage lang)

  • November 2006 - Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien

  • 8. Januar 2021 - West-, Ost- und Südeuropa

  • Oktober 2022 - gesamte Ukraine

  • 27. November 2023 - Ukraine, Russland, Bulgarien

Problemfeld Stromausfall - Folgen eines Blackout für Kritische Infrastukturen (KRITIS) aus Sicht der Krisenvorsorge / Prepping


4.1. Die kritischen Infrastrukturen (KRITIS) und die Folgen durch Blackout

Hinter dem Begriff kritische Infrastrukturen (KRITIS) verbergen sich Versorgungs- und Ordnungsstrukturen, die für die Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft erforderlich sind. Ein Ausfall dieser „Lebensadern unserer modernen Gesellschaft“ führt innerhalb kurzer Zeit zum Zusammenbruch. Zentrales Bindeglied ist das Strom- und Datennetz.

Neben der Energieversorgung und der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zählen zu den kritischen Infrastrukturen:

  • Verkehr und Transport

  • Wasser und Abwasser

  • Agrar- und Ernährungssektor

  • Öffentliche Sicherheit

  • Notfall- und Rettungswesen

  • Gesundheitswesen

  • Finanzwesen

4.2. Störungsursachen für Stromausfälle / Blackouts

Als Ursachen von Störungen im Strom- oder Datennetz, kommen eine ganze Reihe von Ereignissen in Betracht: Starkwetterereignisse (Sturm oder Überflutung), terroristische oder kriegsbedingte Anschläge auf sensible Zentren, Havarien und technische Großschadensereignisse aber auch Cyber-Attacken oder Hacker Angriffe auf Datennetze.

Computerprogramme wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt, um ganze Systeme zu stören. Ein Beispiel war der Angriff der Schadsoftware STUXNET, die gezielt entwickelt wurde, um Frequenzumrichter in Motoren von Industrieanlagen zu beeinflussen. 2012 berichtete die New York Times, unter Berufung auf Sicherheitskreise von mehreren Angriffen auf die iranische Atomfabrik in Natans, angeordnet von Präsident Obama. Die Attacke habe etwa 1.000 der damals 5.000 Zentrifugen zur Urananreicherung außer Betrieb gesetzt.[17]

Perspektivisch wird die Abhängigkeit von IKT und Stromversorgung in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Hinzu kommt, dass die Systeme zusehends komplexer und somit auch störungsanfälliger werden.

4.3. Auswirkungen von Ausfällen

Blackout Folgen für Kritische Infrastrukturen (KRITIS)

Die Folgen der Störungen lassen sich in fünf Kategorien einteilen: Allgemeines Datendefizit, Ausfall von Kommunikationsmitteln, Störungen im häuslicher Bereich, Systemische Versorgungsengpässe und Sicherheitslücken.

Unmittelbar und im weiteren Verlauf der Notsituation offenbart sich, dass viele evtl. wichtige Daten nicht mehr abrufbereit sind. Hiervon sind alle elektronischen Unterlagen (z.B. in Form von E-Books oder Dokumenten) die auf externen Servern lagern unmittelbar betroffen. Auf lokal - also Festplatten und sonstigen Speichermedien - gespeicherte Daten kann noch so lang zugegriffen werden, bis Batterien oder Akku erschöpft sind.

Alle gängigen Kommunikationsmittel fallen bei großräumigem Strom- oder Netzzusammenbruch innerhalb von Minuten aus und sind bis zum Ende der Versorgungskrise nicht mehr einzusetzen.[18] Dieses gilt für gleichermaßen für Festnetz-, Internet- und Mobiltelefonie, SMS Versand und alle Internetdienste sowie natürlich die sozialen Netzwerke.

Auch die gängigen Informationsmedien wie Radio, Fernsehen und Internet sind vom unmittelbaren Ausfall betroffen. Dies ist besonders fatal, wenn man im Blick hat, dass die Mittel des Staates Warnung und Information der Bevölkerung umzusetzen, stark begrenzt bis nicht vorhanden sind. In den Gefahrenberichten des BBK existiert hierzu ein eigener Begriff: die „Warnlücke“. Es ist davon auszugehen, dass im Katastrophenfall das gewohnte eigenständige Einholen von Informationen und somit eine eigene Bewertung der Gefahrensituation nicht möglich sein wird.

Durch das Fehlen der Stromversorgung auf lokaler Ebene (häusliches Umfeld) einerseits und den systemischen Zusammenbruch der kritischen Infrastrukturen (systemische Versorgungsengpässe) kommt es sofort bzw. innerhalb kurzer Zeit zu mannigfaltigen Ausfallerscheinungen:

  • Fehlen von Beleuchtung und Notbeleuchtung

  • Ausfall von Zentralheizung (Heizungsanlagen arbeiten stromabhängig)

  • Ausfall von Trinkwasser und Abwasser-entsorgung (Pumpwerke sind stromabhängig)

  • Sinkende Hygiene (kein fließendes Wasser, Wassertoiletten)

  • Probleme mit Nahrungsversorgung (E-Herd, Kühl- und Gefrierschrank arbeiten nicht)

  • Ausfall öffentlicher Verkehrsmittel (U, S und Straßenbahn, Bahn)

  • Fehlen von Telekommunikation und Post (stromabhängig) und Unterhaltungsmedien

  • Einkäufe können nicht getätigt werden (Filialen und Kassensysteme benötigen Strom)

  • Arbeits- und Schulausfall (ohne Strom nicht möglich)

Sind in kurzen Ausfällen die Effekte noch zu vernachlässigen und tolerierbar, werden die Auswirkungen der Engpässe bereits nach einigen Stunden deutlich spürbar, bspw. weil Toilettenspülungen nicht mehr funktionieren, Nahrung nicht zubereitet werden kann und die Wohnräume stark auskühlen. Bereits nach wenigen Tagen herrschen allseits katastrophale Zustände und massive Folgeprobleme, die ohne Hilfe von außen nicht mehr beherrschbar sind.

Letzter Punkt ist das Thema Sicherheit. Da die meisten Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen oder Überwachungsanlagen stromabhängig arbeiten, ist auch hier innerhalb von kurzer Zeit ein Ausfall ganzer Systeme zu erwarten. Auch wenn eine Notstromversorgung - mit zeitlich begrenzter Kapazität - existiert, ist durch das Versagen der Kommunikationswege eine Überwachung durch externe Sicherheitsfirmen unter Umständen gestört oder vollständig ausgefallen.

Im häuslichen Umfeld ist ggf. ein Ansteigen von Kriminalität zu erwarten (Gelegenheit macht Diebe). Besonders das allgegenwärtige Fehlen von Beleuchtung und die Einbindung der Polizei und anderer Einsatzkräfte in die Krisenabwehr bieten Gelegenheitsverbrechern und professionellen Kriminellen beste Bedingungen für die Arbeit. Dieses wird weiterhin dadurch massiv begünstigt, dass das Absetzen eines Notrufs per Telefon nicht mehr möglich ist. Bei längerdauernden Krisenlagen ist darüber hinaus zu befürchten, dass es zu Diebstahl, Plünderungen und Übergriffen kommt.

Wie oben bereits angedeutet, machen wir uns keine Vorstellung davon, was ein längerfristiger Strom- oder IKT Ausfall wirklich bedeutet. In Fachkreisen und in der Politik ist die Anfälligkeit unseres Systems bekannt und es existieren einige sehr umfangreiche und beunruhigende Studien und Publikationen zum Thema. Zur Krisenvorbereitung als Familie probeweise einige Tage vom Netz zu gehen, kann im privaten Umfeld als Augenöffner dienen.

Urban Survival: Veränderung der Gefahren- und Sicherheitslage durch den Klimawandel als Globale Herausforderung


5. Klimawandel

Eine der herausragendsten globalen Herausforderung, mit direkten und unmittelbaren Folgen auch in Deutschland, ist der Klimawandel. Auch wenn sich der Wandel nicht in solch akut existenzbedrohenden Zügen bemerkbar macht, wie in anderen Erdregionen (z.B. Hochgebirge, Äquator- und Polregionen, aride Zonen, Küstengebiete), werden die Folgen der Klimaveränderungen innerhalb der nächsten Jahrzehnte auch in Deutschland deutlich spür- und fassbar werden.

Im Gegensatz zu anderen globalen Trends, wie z.B. den zunehmenden asymmetrischen Bedrohungen, verläuft der Klimawandel schleichend, ist aber - so gegenwärtiger Konsens der Wissenschaftler - in seinen Folgen unumkehrbar. Aufgrund der Trägheit der Klimasysteme treten Veränderungen mit einer Verzögerung von mehreren Jahrzehnten auf und sind - einmal eingetreten - nicht mehr zu ändern.

Eine Vielzahl von Folgen des Klimawandels lassen sich bereits heute weltweit beobachten, auch wenn sie für den Einzelnen - besonders in unserer gemäßigten Klimazone - noch nicht deutlich spürbar sind oder subjektiv falsch interpretiert werden. Bei der Betrachtung muss man im Hinterkopf haben, dass die Veränderungsprozesse schleichend von statten gehen und Gewöhnung stattfindet. Erst in der Betrachtung aller Daten ergibt sich ein ernüchterndes Gesamtbild.

5.1. Der Treibhauseffekt

Das Klima der Erde unterliegt natürlichen Schwankungen und ist abhängig von verschiedenen Faktoren: der Umlaufbahn der Erde, Vulkanismus und Veränderungen der Sonneneinstrahlung. Ohne Treibhausgase in unserer Atmosphäre läge die weltweite Durchschnittstemperatur bei frostigen -18 °C. Erst durch ihr Vorhandensein steigt die durchschnittliche Temperatur auf etwa 15 °C.

Auch wenn es durchaus kritische Stimmen gibt die den Vorwurf von Fehlinterpretation, Manipulation bis hin zu manifester Fälschung der Daten in den Raum stellen, spricht beispielsweise der fünfte Klimabericht des Weltklimarats (IPCC) von 2014 eine deutliche Sprache: Mit 95 bis 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit sind durch den Menschen produzierte Treibhausgase - mit deren wichtigstem Vertreter Kohlendioxid - die Hauptursache der Klimaerwärmung, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts nachweisen lässt.[19]

Treibhausgase entstehen vor allem bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Die Werte „sind seit der vorindustriellen Zeit angestiegen, sie befinden sich gegenwärtig auf dem absolut höchsten Stand [… und] in mindestens den letzten 800.000 Jahren noch nie vorgekommen“.[20] Auch wenn andere Stimmen verlauten, dass der Temperaturanstieg durch natürliche Schwankungen bedingt ist, ist dies für die Auswirkungen im Endeffekt unerheblich.

Es sind mehrere Treibhausgase bekannt, die sich in der Stärke des hervorgerufenen Treibhauseffektes aber auch ihrer Verweil- und somit Wirkungsdauer in der Atmosphäre unterscheiden. Die beiden wichtigsten sind Kohlendioxid und Methan, es existieren jedoch weitere Treibhausgase wie bspw. FCKW, auf deren Darstellung hier verzichtet wird. Es besteht ein starkes Gefälle in der Produktion der Treibhausgase - Industrienationen sind für den Ausstoß von rund drei Fünftel der Gesamtmenge verantwortlich, wobei die größten Posten auf den Energiesektor, die Land- und Forstwirtschaft, die Industrie und den Verkehr entfallen.

Ein nicht unerheblicher Teil des Kohlendioxids wird in den Ozeanen gespeichert, was eine Versauerung des Meeres mit massiven Folgen für die marinen Ökosysteme nach sich zieht. Von einigen Wissenschaftlern wird weiterhin befürchtet, dass es aufgrund der zunehmenden Erderwärmung zur Freisetzung der in den Permafrostböden gespeicherten Methanvorräten kommen wird. Die Folgen hiervon sind gegenwärtig noch nicht abzuschätzen.

5.2. Projektionen in die Zukunft

Um Vorhersagen zu treffen oder korrekt formuliert „Projektionen“ (Möglichkeiten oder Wahrscheinlichkeiten) zu berechnen, bedient sich die Klimaforschung hochkomplexer Computersimulationen. Diese Simulationen beruhen einerseits auf den physikalischen Gesetzen und andererseits auf Beobachtungen des Klimasystems.

Globale Prozesse werden anhand von Zirkulationsmodellen berechnet, deren Genauigkeit bereits heute ein Raster von 100 x 100 km erreicht. Für detailliertere Informationen werden diese mit Regionalmodellen kombiniert. Klimamodelle gelten deshalb als vertrauenswürdig, da sie in der Vergangenheit Aspekte des aktuellen Klimas simuliert haben, welche dann später in den Beobachtungsdaten nachgewiesen werden konnten.

Im oben schon erwähnten Klimareport 2014 werden folgende vier Kernprojektionen für das 21. Jahrhundert getroffen[21]:

  1. die mittlere globale Erdoberflächentemperatur wird um 0,9 bis 5,4 °C zunehmen

  2. die Temperaturzunahme wird sich beschleunigen

  3. der Meeresspiegel wird um weitere 26 bis 82 cm steigen

  4. die Folgen des Klimawandels werden über Jahrhunderte hinweg bestehen bleiben

Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Phänomene wird mit 66 bis 100 Prozent angegeben.

Sicherheitslage / Gefahrenlage in Deutschland: Der Anstieg der Temperatur im Jahresmittel ist bereits seit einigen Jahren deutlich zu beobachten und wird sich nach Meinung vieler Wissenschaftler weiter fortsetzen


5.3. Anstieg der Temperatur

Im Zeitraum zwischen 1880 und 2012 erwärmten sich Erdatmosphäre und Ozeane um 0,85 °C.[22] Der stärkste Temperaturanstieg geschah in den letzten Jahrzehnten mit einer Zunahme von etwa 0,19 °C pro Dekade. Ich möchte anregen, dass man sich vergegenwärtigt, dass die bisher eingetretenen Temperaturveränderungen auf lange Sicht unumkehrbar sind.

Selbst wenn über Nacht die Produktion aller Treibhausgase auf Werte des letzten Jahrhunderts reduziert würden, würde die Klimaerwärmung um weitere 0,6 °C voranschreiten.[23] Der Trend der Erwärmung wird sich also fortsetzen und sich auch in Europa bemerkbar machen.

Für Deutschland im speziellen ist beispielsweise eine Verdopplung der Sommer- (> 25 °C) und eine Verdreifachung der heißen Tage (> 30 °C) prognostiziert. Meiner Meinung nach deutlich zu beobachten ist ein bereits milderes Klima in den Wintermonaten.

Sommerdürren und Hitzewellen werden in den kommenden Jahrzehnten besonders Alte und Kinder belasten und zu erhöhten Todesraten führen. Wie der Sommer 2010 in Russland zeigte, können aber auch verheerende Waldbrände bei länger ausbleibendem Regen und hohen Temperaturen zum Thema werden.

5.4. Stürme und Fluten

Gekoppelt war die stetige Erwärmung an eine Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen, Stürmen und Orkanen sowie heftigsten Niederschlägen und Fluten, die auch Deutschland trafen und in Zukunft in Anzahl und Ausprägung weiter zunehmen werden:

Extremwetterereignisse wie Stürme und fluten sollten bei der häußlichen Krisenvorsorge / Prepping mitbedacht werden

  • Orkan Lothar 1999 (seinerzeit einer der teuerster Stürme weltweit)

  • Jahrhundertflut der Elbe 2002 (in Sachsen als Jahrtausendflut bezeichnet)

  • Hitzewelle 2003 (forderte in Europa 20.00 bis 30.000 Tote)

  • Elbhochwasser 2006 (z.T. ähnliche Pegelstände wie die 2002er Flut)

  • Sturm Kyrill 2007 (stärkster Sturm seit Lothar)

  • Hochwasser 2013 (als weiteres Jahrhunderthochwasser klassifiziert)

  • Orkan Xaver 2014 (eine der schwersten gemessenen Sturmfluten der Nordseeküste)

  • Tief Bernd 2021 (Starkregen und Hochwasser mit 5,5 Mrd. Euro Schaden in Deutschland)

Durch die zunehmenden Sturm- und Flutereignisse wird es deutlich häufiger als heute und in deutlich größerem Umfang zu Schäden an privaten und öffentlichen Gebäuden sowie kritischen Infrastrukturen kommen. Bedingt dadurch steigt das Risiko für das Auftreten von weiträumigen Blackouts, bspw. durch „Einknicken“ von Strommasten durch Sturm. Auch wichtige Verkehrsinfrastrukturen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Es entstehen für die Stadt- und Regionalplanung, aber auch für den Einzelnen, beispielsweise beim Hausbau, neue Anforderungen hinsichtlich der Raumentwicklung und Sicherheitsvorsorge.

Besonders Städte und Ballungsräume sind vom Anstieg der Temperaturen und dessen Folgen betroffen. Das Klima in den dicht bebauten Städten mit einem hohen Versieglungsgrad ist grundsätzlich heißer und somit den Folgen des Klimawandels noch stärker unterworfen. Die gewinnbare Trinkwassermenge kann in Ballungsräumen in Zeiten hoher Temperatur und Trockenheit stark eingeschränkt sein. Aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte und auch der starken Dichte und Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen werden im Katastrophenfall mehr Menschen und Institutionen berührt werden.

5.5. Veränderung der Meere

Im Zeitraum von 1901 bis 2010 stieg der Meeresspiegel um 19 cm[24], ein Trend der sich in den letzten Jahrzehnten nachweisbar und deutlich beschleunigt hat und bis zum Ende dieses Jahrhunderts unabwendbar fortsetzen wird. Durch die ansteigende Wassertemperatur schmolzen und schmelzen riesige Eismassen an den Polen und Gletschern der Hochgebirge, so auch in den Alpen. Eng verbunden mit der Emission von Treibhausgasen ist darüber hinaus die oben angesprochene Versauerung der Meere, welche bereits heute Ökosysteme wie Warmwasserkorallenriffe zerstört.

Je nach Berechnungsgrundlage werden bis zum Ende des 21. Jahrhunderts im optimalsten Fall 26 cm, im schlimmsten Fall bis zu 82 cm Anstieg vorausgesagt. Dies hat weltweite Folgen für den Verlauf von Küstenlinien und wirft bisher ungeklärte Fragen für den Hochwasserschutz auf. Besondere Relevanz erhält das Thema Meeresspiegelanstieg, wenn man sich vergegenwärtigt, dass ein großer Anteil der Menschen in Küstenregionen siedelt und die Anzahl der schweren Stürme weiter zunehmen wird. Hinzu kommt die Gefährdung von Süßwasserverunreinigung durch unterirdisch vordringendes Meer- bzw. Brackwasser.

5.6. Wasserverknappung

Insbesondere in den vergangenen vier Sommern, waren in Deutschland die Böden ausgedörrt und es bestand eine Konkurrenz zwischen Nutzwasser und TrinkwASSER

Nicht zuletzt sind, bedingt durch Änderung der planetaren Zirkulation, Beeinträchtigungen der Wasserressourcen zu beobachten, die in bereits ariden Regionen, wie Nordafrika und im Mittelmeerraum zu Dürren und Trinkwassermangel führen. Aber auch die Niederschlagsmenge in einigen Teilen Deutschlands - vor allem im Osten - ist bereits heute verringert und Wasserknappheit wird auch vom BBK als ein zu erwartendes, zukünftiges Problem geführt.[25]

Heute ist absehbar, dass es in wasserarmen Gebieten Deutschlands in niederschlagarmen Sommern zu Konkurrenz zwischen Nutzwasser (für Industrie und Landwirtschaft) und Trinkwasser kommt. „Der Bedarf an landwirtschaftlichem Beregnungswasser unter mittleren klimatischen Bedingungen [hat sich] gegenüber den letzten zehn Jahren verdoppelt“[26]. Diese Tendenz wird sich weiter verstärken. Wasserknappheit kann zu Ernteausfällen führen. Durch längerfristigen Wassermangel entstehen aber auch Probleme der Energiewirtschaft, weil z.B. die Kühlung von Kraftwerken nicht mehr ausreichend stattfindet oder Flusskraftwerke nur reduziert arbeiten.

Nicht zuletzt ist zu erwarten, dass es in besonders betroffenen Regionen der Welt zu neuen Krisenherden und bewaffneten Konflikten kommt, die sich um die Ressourcen Wasser und Nahrung drehen. Diese zwischenstaatlichen Spannungen wiederum beeinflussen auch stabile Staaten direkt als auch indirekt. Wir werden uns in Zukunft mehr als heute einem erhöhten Flüchtlingsaufkommen und dem Thema Klimamigration gegenübersehen.

5.7. Infektionskrankheiten und Klimamigration

Nicht zu unterschätzen ist die veränderte epidemiologische Lage in einem klimatisch veränderten Europa. Bereits 2012 wurden Tigermücken in Deutschland nachgewiesen, die als Vektoren das Dengue Fieber und auch das Chikungunya-Fieber übertragen.[27] In den vergangenen Jahren waren diese bereits omnipräsent. Es ist zu erwarten, dass über kurz oder lang weitere Erreger und damit auch Erkrankungen in Deutschland auftreten, deren eigentliches Verbreitungsgebiet im Süden der Alpen oder gar im nordafrikanischen Raum liegt. Ebenfalls zu erwarten ist eine Häufung an Allergien durch Neophyten (nichteinheimische Pflanzen).

Urban Survival, Prepping und häusliche Krisenvorsorge als Strategien für die Auswirkung globaler Megatrends auf die Sicherheitslage in Deutschland und Europa


Schlussüberlegung

Angesichts der vielschichtigen und miteinander verknüpften Bedrohungen, die durch globale Megatrends hervorgerufen werden, ist die Bedeutung von Prepping und persönlicher Krisenvorsorge relevanter denn je. Jeder einzelne von uns steht vor der Herausforderung, sich auf eine Reihe potenzieller Krisenszenarien vorzubereiten, die von technologischen Ausfällen über natürliche Katastrophen bis hin zu gesundheitlichen und geopolitischen Krisen reichen. Nachstehend seien daher nochmal einige Kernaspekte der häuslichen Krisenvorsorge und des Prepping dargestellt:

  1. Wissensaufbau und Fertigkeitenentwicklung: Grundlegend für effektives Prepping ist das Erlernen und regelmäßige Trainieren von Überlebensfähigkeiten. Dazu gehören Kenntnisse in Erster Hilfe, Selbstversorgung, Nahrungsmittelbeschaffung und -konservierung, Wasserreinigung und Notfallmanagement. Auch das Verständnis technologischer und infrastruktureller Grundlagen kann im Falle eines Ausfalls kritischer Systeme lebensrettend sein.

  2. Vorratshaltung und Prepping: Eine angemessene Bevorratung von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und notwendigen Bedarfsgütern ist essentiell. Empfohlen wird, einen Vorrat anzulegen, der den eigenen Bedarf und den der Familie für mindestens 14 Tage deckt. Dabei sollte regelmäßig geprüft und erneuert werden, um die Haltbarkeit sicherzustellen.

  3. Krisenplanung und Notfallkommunikation: Jeder Haushalt sollte einen Krisenplan haben, der im Falle verschiedener Katastrophen greift. Dazu gehört die Festlegung von sicheren Treffpunkten, die Kenntnis von Fluchtwegen und die Bereitstellung von Notfallkontakten. Kommunikationsmittel wie batteriebetriebene oder kurbelbetriebene Radios sind wichtig, um auch bei einem Ausfall der Stromversorgung informiert zu bleiben.

  4. Community Building und Netzwerke: Die Bildung von unterstützenden Gemeinschaften kann die Resilienz im Krisenfall erheblich stärken. Lokale Netzwerke, Hausgemeinschaften und informierte und im Austausch stehende Personen des näheren Umfelds ermöglichen den Austausch von Ressourcen, Informationen und Fähigkeiten und bieten Unterstützung.

  5. Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft: Die Fähigkeit, schnell auf veränderte Bedingungen reagieren zu können und aus Erfahrungen zu lernen, ist in einem unsicheren Umfeld von unschätzbarem Wert. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der eigenen Vorsorgemaßnahmen an die aktuelle Lage und prognostizierte Entwicklungen sind daher unerlässlich.

Persönliche Krisenvorsorge und Prepping sind entscheidende Elemente, um auf die unsicheren Zeiten, die wahrscheinlich vor uns liegen, vorbereitet zu sein. Sie stärken nicht nur die individuelle und familiäre Sicherheit, sondern tragen im besten Falle auch zur Stabilität der gesamten Gesellschaft bei - wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist allen mitgeholfen. Indem jeder Einzelne Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernimmt, können wir als Gesellschaft resilienter gegenüber den vielfältigen und zunehmen komplexen Bedrohungen werden.



Wer sich effektiv auf urbane Krisenszenarien vorbereiten möchten, sei herzlich eingeladen, sich weiter auf unserer Website zu informieren oder unser Urban Survival Training zu besuchen. In diesem speziellen szenariobasierten Kurs vermitteln wir wichtiges Hintergrundwissen, praxisnahe Fähigkeiten und Kenntnisse, die helfen, in urbanen Notlagen, Katastrophen und Krisensituationen sicher und selbstbewusst zu handeln.


Quellen:

[1] Ohne Verfasser, Fokus, www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/tid-14097/geschichte-spanische-grippe-1918-1920_aid_394253.html, Zugriff: 19.03.2014
[2] BBK (Hrsg.), „Dritter Gefahrenbericht“, 2006, S. 12
[3] Ohne Verfasser, Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Tepco, Zugriff: 14.4.2024
[4] Petermann et al., „Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen Ausfalls der Stromversorgung“, 2010, S. 39
[5] BBK (Hrsg.), „Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland“, 2. Auflage, 2010, S. 23
[6] Wilfried von Bredow, „Neue Herausforderungen“, www.bpb.de/izpb/8669/neue-herausforderungen?p=all, Zugriff: 14.11.2014
[7] Autor unbekannt, „Victims of 1995 Aum Tokyo subway sarin gas attack near 6,300“, Kyodo News, 2010
[8] Wolfgang Schäuble, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, 16.09.2007
[9] BBK (Hrsg.), „Vierter Gefahrenbericht“ 2011, S. 24
[10] Kai Hirschmann, „Internationaler Terrorismus“, www.bpb.de/izpb/8686/internationaler-terrorismus?p=all , Zugriff: 14.11.2014
[11] Kai Hirschmann, „Internationaler Terrorismus“, www.bpb.de/izpb/8686/internationaler-terrorismus?p=all , Zugriff: 14.11.2014
[12] Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für Zivilschutz (Hrsg.), „Zweiter Gefahrenbericht“, 2001, S. 13f.
[13] Geier et al., „Problemstudie: Risiken in Deutschland, Teil 1“, 2005, S. 21
[14] BBK (Hrsg.), „Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland“, 2. Auflage, 2010, S. 24
[15] Ohne Verfasser, Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Urbanisierung, Zugriff: 14.4.2024
[16] Geier et al., „Problemstudie: Risiken in Deutschland, Teil 2“, 2005, S. 37
[17] David E. Sanger, New York Times, https://www.nytimes.com/2012/06/01/world/middleeast/obama-ordered-wave-of-cyberattacks-against-iran.html, Zugriff: 14.4.2024
[18] Thomas Petermann et al., „Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften - am Beispiel eines großräumigen Ausfalls der Stromversorgung“, 2010, S. 5
[19] Bundesumweltministerium et al. (Hrsg.), „Fünfter Sachstandsbericht des IPCC - Synthesebericht - Kernbotschaften“, 2.11.2014, S.1
[20] ebenda
[21] Bundesumweltministerium et al. (Hrsg.), „Fünfter Sachstandsbericht des IPCC - Synthesebericht - Kernbotschaften“, 2.11.2014, S.2
[22] ebenda
[23] Hanna Hüging, „Klimaveränderung heute und morgen“, online Publikation: www.bpb.de, 24.03.2014
[24] Bundesumweltministerium et al. (Hrsg.), „Fünfter Sachstandsbericht des IPCC - Synthesebericht - Kernbotschaften“, 2.11.2014, S.1
[25] BBK (Hrsg.), „Dritter Gefahrenbericht“, 2006, S. 12
[26] BBK (Hrsg.), „Vierter Gefahrenbericht“ 2011, S. 38
[27] Lucia Schmidt, „Tropische Mücken in Deutschland - Das große Summen“, FAZ-online, 01.08.2013