Outdoor Guide Ausbildung

Das komplette Curriculum

Du willst genau wissen, was in der Outdoor Guide Ausbildung auf dich zukommt? Auf dieser Seite findest du das Curriculum im Detail – Modul für Modul, mit allen Inhalten und Schwerpunkten.

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Orientierung & Tourplanung

In diesem Modul legst du das Fundament deiner Arbeit als Guide: Du lernst, Touren zu planen, Risiken im Voraus zu erkennen und dich auch bei schlechten Bedingungen sicher zu orientieren – mit Karte, Kompass, technischen Hilfsmitteln und im Zweifel auch ohne alles.

  • In diesem Modul entwickelst du ein klares Verständnis dafür, wie du dich im Gelände sicher orientierst – auch unter schwierigen Bedingungen. Du arbeitest mit Karte, Kompass, GPS und UTM-System, lernst, Standorte exakt zu bestimmen und Marschrichtungen präzise festzulegen. Du erkennst, wie Geländeformen, Vegetation, Höhenlinien und Sichtachsen deine Route beeinflussen und wie du diese Faktoren aktiv für sichere Navigation nutzt.

  • Du erfährst, wie eine saubere Tourenplanung aussieht – von der Informationsrecherche bis zu Entscheidungspunkten im Gelände. Du analysierst Schlüsselstellen, definierst Alternativrouten und bereitest Risikochecks so vor, dass du sie im Ernstfall sofort abrufen kannst. Wir arbeiten daran, wie ein Guide Entscheidungen trifft, dokumentiert und kommuniziert, sodass die Gruppe jederzeit weiß, woran sie ist.

  • Du trainierst, dich auch ohne technische Hilfsmittel sicher zu orientieren. Dazu gehören natürliche Zeichen, Sonnenstand, Windrichtung, Geländeprofile und das Ableiten relevanter Hinweise aus deiner Umgebung. Ziel ist, dass du auch unter Stress verlässliche Entscheidungen triffst – weil du weißt, welche Prioritäten zählen und wie du aus einfachen Beobachtungen eine klare Navigation ableitest.

  • Wetter ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf Sicherheit und Routenwahl. Du lernst die Entstehung von Wetterlagen, erkennst Mikroklimate und arbeitest mit Wolkenbildern, Temperaturverläufen und Windveränderungen. Dadurch kannst du früh einschätzen, wann Bedingungen kippen und wie du Touren rechtzeitig anpasst, um Risiken zu minimieren.

  • Nach Modul 1 kannst du Touren fachgerecht planen, Risiken im Voraus einschätzen und Gruppen sicher durchs Gelände führen. Du beherrschst Navigation im Gelände mit und ohne technische Hilfsmittel, triffst strukturierte Entscheidungen und passt Touren flexibel an reale Bedingungen an. Kurz: Du bewegst dich nicht nur draußen – du leitest draußen.

Seil & Fels

In diesem Modul lernst du die grundlegenden Techniken für sicheres Arbeiten im Steilgelände – vom Standplatz bis zur Teilnehmer­sicherung. Unsere Ausbilder bringen Erfahrung aus Bergwacht, DAV und Bergsteigen mit, sodass du Methoden direkt aus der Praxis erhältst. Ziel ist, dass du am Fels verlässlich handeln und Gruppen sicher führen kannst.

  • In diesem Modul lernst du, wie du dich selbst und andere sicher im Steilgelände bewegst. Du erkennst Gefahren frühzeitig, arbeitest mit klaren Sicherheitsstandards und führst Einweisungen so durch, dass deine Gruppe versteht, was sie tut – und warum. Du entwickelst ein Gefühl dafür, wie Material, Untergrund und menschliches Verhalten zusammenwirken und wie du Risiken minimierst.

  • Du bekommst einen professionellen Umgang mit PSA, Hardware und Kletterausrüstung. Du lernst, Material zu beurteilen, Belastungsgrenzen zu erkennen und Ausrüstung so einzusetzen, dass Redundanz und Sicherheit jederzeit gewährleistet sind. Knotenkunde, Pflege und Materialeinschätzung werden zu Routinen, die dir in allen weiteren Modulen helfen.

  • Du richtest redundante Standplätze ein, bewertest Fixpunkte und baust funktionale Arbeitsstationen. Du lernst Standardaufbauten und Verfahren, die dich befähigen, im Gelände schnell, sauber und sicher zu arbeiten. Ziel ist, dass du Strukturen schaffst, die auch unter Belastung und mit Gruppe zuverlässig halten.

  • Du baust Top-Rope-Systeme im Gelände auf, sicherst Teilnehmer, führst sie an und betreust sie beim Klettern sowie beim Abseilen. Du lernst, worauf du bei Menschen achten musst – körperlich wie psychisch. Dazu gehört auch das Verhindern typischer Fehlverhalten, das Unterbrechen gefährlicher Situationen und das klare Kommunizieren von Kommandos.

  • Du arbeitest mit physikalischen Grundlagen, Flaschenzugsystemen und Seilbrückensets, um eine redundante Seilbrücke aufzubauen. Dabei lernst du, Kräfte richtig einzuschätzen, Systeme zu prüfen und Abläufe sicher zu steuern. Rettungs- und Bergungsmethoden gehören ebenfalls dazu – denn ein Guide muss wissen, was zu tun ist, wenn etwas schiefgeht. Du bewegst dich nicht nur draußen – du leitest draußen.

  • Nach Modul 2 kannst du im Steilgelände sicher arbeiten, Systeme aufbauen, Teilnehmer professionell betreuen und Notfälle strukturiert managen. Du führst Aktionen am Fels – mit Klarheit, Verantwortung und technischem Können.

Nahrung aus der Natur

Du lernst, was die Natur wirklich hergibt: essbare Pflanzen sicher zu bestimmen, natürliche Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen und draußen praktische, nahrhafte Mahlzeiten zuzubereiten. Geleitet wird das Modul von einem Profi aus einer Naturschutzstation – mit fundiertem Wissen aus täglicher Arbeit im Gelände.

  • Du lernst, wie du Verpflegung für Touren planst und den Energiebedarf deiner Gruppe einschätzt. Dabei betrachtest du Belastungsstufen, Wetter, Strecke und Gruppendynamik. Ziel ist, dass du Touren nicht nur führst, sondern auch ernährungstechnisch sicher gestaltest.

  • Du erkennst wichtige Pflanzenfamilien, verstehst Habitate und lernst, sichere Merkmale für essbare Pflanzen zu identifizieren. Gleichzeitig weißt du, welche Pflanzen giftig sind, wie Vergiftungen erkannt werden und welche Maßnahmen du einleitest. Du entwickelst eine klare, sichere Herangehensweise an Nahrungssuche und Naturmaterialien.

  • Du lernst, welche tierischen Ressourcen in Notsituationen infrage kommen, wie du sie findest und wie du sie fachgerecht verarbeitest. Dazu gehören Insekten, Schnecken, Fische und Kleintiere. Wir arbeiten mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, denn ein Guide muss wissen, was erlaubt ist – und was nicht.

  • Du nutzt Wildkräuter, Pflanzen und einfache Grundlagen, um nahrhafte Gerichte zuzubereiten – am Feuer, im Erdofen, beim Räuchern oder mit improvisierten Mitteln. Du lernst, wie du Gruppen in dieser Situation führst, Hygiene sicherstellst und Mahlzeiten so organisierst, dass sie draußen funktionieren.

  • Nach Modul 3 kannst du Ernährung auf Touren planen, Nahrung aus der Natur sicher nutzen und Outdoor-Küche für Gruppen leiten. Du stellst Versorgung sicher – bewusst, verantwortungsvoll und professionell. Du bewegst dich nicht nur draußen – du leitest draußen.

Wildnis Survival

In diesem Modul lernst du, unter einfachen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben: Wärme sichern, Wasser finden, Notunterkünfte bauen und klare Entscheidungen treffen. Die Inhalte stammen aus jahrelanger Praxis auf Touren und Expeditionen und bereiten dich darauf vor, solche Situationen später auch als Guide sicher im Griff zu haben.

  • Du lernst die Survival-Prioritäten und psychologischen Muster in Stresssituationen kennen. Du erkennst, wie Menschen reagieren, wenn Komfort, Orientierung oder Sicherheit wegfallen. Damit entwickelst du die Fähigkeit, Gruppen in anspruchsvollen Situationen stabil zu führen.

  • Du arbeitest mit Schichtsystemen, Biwaktechniken und Notunterkünften aus Naturmaterialien. Du verstehst, wie schnell Wärme verloren geht, welche Faktoren gefährlich werden und wie du Schutz herstellst – für dich und für andere.

  • Du erzeugst Feuer mit und ohne Hilfsmittel, arbeitest mit Stufenprinzipien und Zunderarten und sorgst dafür, dass Feuer sicher genutzt wird. Du findest Wasserquellen, bewertest Rohwasser und setzt Methoden der Aufbereitung und Haltbarmachung um. Dazu kommt die sichere Nutzung natürlicher Nahrung unter reduzierten Bedingungen.

  • Du analysierst reale Fälle, erkennst Gefahren im Gelände und setzt präventive Maßnahmen. Du lernst, wie du Notfälle deeskalierst, Prioritäten setzt und die Gruppe sicher durch die Situation führst. Sicherheitsausrüstung und Notsignale gehören ebenfalls zum Handwerkszeug.

  • Nach Modul 4 kannst du Survival-Situationen strukturiert managen, Menschen unter Druck führen und grundlegende Bedürfnisse auch ohne Ausrüstung sichern. Du bleibst handlungsfähig – und machst andere handlungsfähig.

Erste Hilfe Outdoor

In diesem Modul lernst du, medizinische Notfälle draußen sicher zu beurteilen und strukturiert zu handeln – unter realistischen Bedingungen und mit begrenzter Ausrüstung. Unsere Trainer kommen aus dem Rettungsdienst und bringen praktische Einsatzerfahrung mit, sodass du Abläufe lernst, die draußen wirklich funktionieren.

  • Du lernst, wie du in Outdoor-Notfällen strukturiert arbeitest: Selbstschutz, Einschätzung, Priorisierung, Rettung und Notruf. Wir trainieren realistische Szenarien mit Wunddarstellung, Stress und begrenzter Ausrüstung. Das Ziel: Du reagierst ruhig, klar und effizient.

  • Du setzt Tourniquet, Druckverband, Stabile Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung und AED sicher und praxisnah ein. Du erkennst, wann Vitalfunktionen ausfallen und wie du bis zum Eintreffen professioneller Hilfe stabilisierst.

  • Schock, Atemstörungen, Schädel-Hirn-Trauma, Herzinfarkt, Schlaganfall, Verbrennungen, allergische Reaktionen, Höhen- und Hitzeerkrankungen – du lernst, diese Zustände draußen schneller zu erkennen und zielgerichtet zu behandeln. Wir arbeiten mit klaren Algorithmen, damit du unter Stress nicht ins Schwimmen gerätst.

  • Du kümmerst dich um Verletzungen, Immobilisation, Transport und Wundversorgung. Dazu gehört auch, Menschen psychisch zu stabilisieren – ein oft unterschätzter Teil der Outdoor-Ersten Hilfe.

  • Nach Modul 5 kannst du Notfälle im Gelände sicher einschätzen, lebensrettende Maßnahmen anwenden und Gruppen in Krisensituationen ruhig führen. Du bist der Mensch, der Verantwortung übernimmt, wenn es darauf ankommt.

Gewässer & Kanu

In diesem Modul verlegst du deine Arbeit aufs Wasser: Du lernst, Boote sicher zu kontrollieren, Paddeltechniken sauber anzuwenden und Gruppen durch unterschiedliche Bedingungen zu führen. Unsere ACA- und DIKA-zertifizierten Kanu-Instruktoren vermitteln dir Methoden, die sich im Kanu-Guiding-Alltag bewähren.

  • Du lernst Bootstypen, Paddel, Rettungswesten und Mindestausrüstung kennen und weißt, wie du Material für Gruppen sicher auswählst und nutzt. Du arbeitest mit Wärmeschutz und lernst, welche Ausrüstung in welcher Situation unverzichtbar ist.

  • Ob Solo oder Tandem – du kontrollierst das Boot, hältst Linie, setzt Schläge sauber und leitest Manöver strukturiert an. Du verstehst, wie Körperhaltung, Schwerpunkt und Wasserbewegung zusammenwirken und wie du diese Faktoren für sichere Fortbewegung nutzt.

  • Du übst Grundschlag, Steuerschläge, Heckhebel, Bugziehschläge, Bogenschläge und Rotationsmanöver. Ziel ist, dass du das Boot in jeder Lage kontrollierst – und anderen diese Fähigkeiten vermitteln kannst.

  • Du arbeitest mit Vorschriften, Wind- und Wellenkunde, Gewitterprävention, Kälteschockreaktionen und Hitzebelastung. Du lernst, Risiken auf dem Wasser früh einzuschätzen und die Gruppe sicher zu steuern.

  • Du trainierst kontrolliertes Kentern, Selbstrettung, Annäherung an Verunfallte, Arbeit mit Cowtail und Wurfleine, Boot-über-Boot-Bergung und Wiedereinstieg. Ziel ist, dass du auch in dynamischen Situationen Stabilität und Führung ausstrahlst. Du bewegst dich nicht nur draußen – du leitest draußen.

  • Nach Modul 6 kannst du Gruppen sicher aufs Wasser führen, Gefahren einschätzen und im Ernstfall gezielt retten. Du leitest Kanutouren mit professioneller Sicherheit.

Outdoor Prüfung

Die Abschlussprüfung verbindet alle zuvor erlernten Fähigkeiten unter realen Bedingungen. Du planst, führst und verantwortest Outdoor-Aufgaben über zwei volle Tage und zeigst, dass du Touren einschätzen, Entscheidungen treffen und Gruppen sicher leiten kannst. Mit der bestandenen Prüfung weist du deine professionelle Handlungskompetenz als Outdoor Guide nach.

  • Die Outdoor-Prüfung bildet den Abschluss deiner Ausbildung und setzt voraus, dass du das Gelernte bereits in eigenständigen Kontexten angewendet hast. Dazu gehören eine regelmäßige Teilnahme an den Modulen (maximal vier Fehltage) und eine abgeschlossene Projektarbeit. Sie zeigt, dass du Touren oder Outdoor-Events eigenständig planen, durchführen und reflektieren kannst – eine zentrale Kompetenz für deine spätere Arbeit als Guide.

  • Die Projektarbeit ist der Moment, in dem du die Führungsrolle bewusst ergreifst. Du planst eine zweitägige Tour oder ein Outdoor-Event, führst es mit mindestens drei Teilnehmern durch und dokumentierst Aufbau, Entscheidungen und Abläufe. Die Abgabe erfolgt drei Wochen vor der Prüfung. Ziel ist, dass du nicht nur Methoden kennst, sondern Führung, Sicherheit und Struktur selbstständig anwenden kannst.

  • Während der Ausbildung kannst du Praxis durch Assistenz in EarthTrail-Trainings sammeln. Du unterstützt das Team, siehst interne Abläufe, beobachtest Führung unter realen Bedingungen und stärkst so deinen professionellen Blick. Diese Einsätze bereiten dich auf die Prüfung ebenso vor wie auf die spätere Arbeit mit eigenen Gruppen.

  • Die Prüfung dauert zwei volle Tage. Sie umfasst schriftliche Aufgaben, praktische Umsetzung, Führungssituationen und Task-Trainings – entsprechend der Prüfungsverordnung der EarthTrail Academy. Hier zeigst du, dass du Touren einschätzen, Gruppen führen, Entscheidungen begründen und sicher handeln kannst. Es geht nicht um Auswendiglernen, sondern um angewandte Kompetenz draußen.

  • Nach bestandener Prüfung erhältst du den Abschluss Zertifizierter Outdoor Guide (EarthTrail Academy). Es handelt sich um eine Anbieterzertifizierung – ergänzt durch eine offizielle Ersthelferqualifikation gemäß Erste Hilfe Outdoor. Damit weist du nach, dass du die fachlichen, sicherheitsrelevanten und führungsbezogenen Kompetenzen besitzt, die ein professioneller Outdoor Guide benötigt. Du bewegst dich nicht nur draußen – du leitest draußen.

  • Nach der Outdoor-Prüfung weißt du, dass du Verantwortung im Gelände tragen kannst – fachlich, sicherheitsorientiert und mit klarer Führung. Du bist bereit, Gruppen professionell zu leiten und Outdoor-Programme eigenständig anzubieten.

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